Besichtigung des Permakulturgartens

Der Arbeitskreis sozialdemokratischer Frauen(ASF) Vallendar besuchte am 9-August 2013 mit einer kleinen interessierten Gruppe den städtischen Permakulturgarten Andernach-Eich.

Am Eingang erwartete uns der Stadtführer Herr Koßmann, der uns in den nächsten 1 ½ Stunden durch die ca. 9 Hektar große Anlage führte. Der Begriff Permakultur geht zurück auf den Australier Bill Mollison in den 1970 Jahren. Permakultur heißt eigentlich zunächst nichts anderes, als eine nachhaltige,nicht industrielle Landwirtschaft, die auf menschliche Lebensräume übertragen wird.
2009 legten 50 freiwillige Helfer eine Streuobstwiese an und eine Benjeshecke, als Nistplatz für Vögel und Igel und schufen so einen ökulogischen Garten mit sozialer integrativer Funktion. Ob beim Bau des Stalles oder beim Insektenhotel: Alle durften mitmachen jung und alt! Heute halten von Aussterben bedrohte Fuchsschafe die Streuobstwiese von Bewuchs frei. Schwäbische-Hallische Landschweine, auch eine aussterbende Haustierrasse, düngen derzeit die Flächen, die nächstes Jahr bepflanzt werden sollen. Alles ist genau aufeinander abge-stimmt im Einklang mit der Natur. Es werden keine Pestizide etc. verwendet.

Eine neue Lebensperspektive eröffnet der Garten auch Langzeitarbeitslosen und Menschen mit Migrationshintergrund. Denn die kümmern sich mittlerweile mit viel Einsatz um ihn. Die jeweils jährlich rund 20 „Auszubildenden“ werden zum Permakultur-Assistenten in einem Jahr ausgebildet. Es gelingt pro Jahr 4-6 der 20 nach der Ausbildung in feste Arbeitsverhältnisse zu bringen. Die Männer und Frauen haben beispielsweise eine Komposttoilette, einen Lehmofen und ein Insektenhotel gebaut, Bäume gepflanzt, Versor-gungsleitungen für Strom und Wasser gebaut, Beete angelegt und den Boden mit Kompost verbessert. Ein Hühnerhaus ist z.Zt.im Bau und ein großer Teich soll entstehen. Der Garten wächst und verändert sich ständig. In Andernach selbst wurden mit den gezogenen Setzlingen auch mitten in der Stadt Tomatenstauden gepflanzt: im Schloßgarten Bohnen, Kürbisse, Zucchini und am Rheinufer Grünkohl.
Wir waren von dem herrlichen Gelände und von den Erklärungen des Stadtführers begeistert. Und bei Kaffee und Kuchen liessen wir die schönen interessanten Eindrücke im Cafe´ Winzig in Andernach ausklingen. Wir waren uns einig: Die Idee der Permakultur ist eine gute Sache in unserer hochindustrieallisierten materiellen Welt